Hast du dich schon einmal gefragt, ob die "100% Certified Natural"-Labels auf deinen Lieblings-Beautyprodukten wirklich authentisch sind? Naturkosmetik erlebt gerade einen großen Moment, Marken überbieten sich darin, sich als Naturgeschenk für die Hautpflege zu inszenieren. Slogans wie "100% Certified Natural Cosmetics" oder "100% Certified Effective Natural Cosmetics" prangen auf vielen Produkten. Doch halten diese Versprechen einer genaueren Betrachtung stand?
Lass uns das Marketing-Vokabular entwirren. Diese eingängigen Formulierungen sollen Vertrauen schaffen, bedeuten aber nicht automatisch, dass ein Produkt vollständig natürlich ist. Das entscheidende Wort ist "certified." Das weist zwar darauf hin, dass das Produkt einen bestimmten Standard für Naturkosmetik erfüllt, verrät aber nicht, wie viel des Produkts tatsächlich aus der Natur stammt. Manche Zertifizierungen erlauben einen kleinen Anteil nicht-natürlicher Inhaltsstoffe, etwa Konservierungsmittel.
Das Greenwashing-Spiel: Wie Marken mit Worten spielen
Viele große Marken sind versiert im "greenwashing" — sie präsentieren Produkte als natürlicher oder umweltfreundlicher, als sie es tatsächlich sind. Sie nutzen Zertifizierungen und Schlagworte wie "plant-derived", "eco-conscious" und "clean beauty", um einen Eindruck von Reinheit zu erzeugen, während die Inhaltsstoffliste womöglich eine andere Geschichte erzählt.
Beispielsweise heben einige Unternehmen Zertifizierungen wie BDIH oder COSMOS hervor, um weitreichende Aussagen über ihre Produkte zu machen. Eine bekannte Marke schreibt auf ihrer Website sogar: "We adhere to the BDIH and Cosmos guidelines and can therefore call ourselves 100% certified natural cosmetics." Technisch gesehen stimmt das, doch solche Aussagen können irreführend sein, wenn Verbraucher annehmen, das Produkt sei vollständig frei von synthetischen Bestandteilen.
Die Grenzen von Zertifizierungen
Auch wenn Zertifizierungen wie Ecocert, BDIH, NATRUE und COSMOS wertvolle Standards setzen, erlauben sie oft bestimmte Ausnahmen. Zum Beispiel:
- Ecocert (Frankreich): Erlaubt bis zu 5% nicht-natürliche Inhaltsstoffe.
- BDIH (Deutschland): Erlaubt einige Stoffe wie Säuren, Basen und Salze, die nicht strikt natürlich sind, und verlangt nicht, dass alle pflanzlichen Rohstoffe aus Bio-Anbau stammen.
- NATRUE (Europa): Akzeptiert "nature-identical" Konservierungsstoffe, die synthetisch hergestellt werden, aber chemisch natürlichen Substanzen entsprechen.
- USDA Organic (USA): Erlaubt bis zu 5% nicht-biologische Inhaltsstoffe, wenn Alternativen nicht verfügbar sind.
- Soil Association (UK): Erlaubt gezielte Ausnahmen, die als notwendig erachtet werden.
- COSMOS (Europa): Gilt als streng, erlaubt jedoch weiterhin begrenzte nicht-natürliche Inhaltsstoffe.
Diese Zertifizierungen untersagen häufig Tierversuche, doch nicht alle verlangen eine strenge Bewertung der Umweltauswirkungen. Mitunter wird Wasser in den Naturanteil eingerechnet, wodurch wasserreiche Produkte wie Shampoos leichter qualifizieren. Zudem unterscheiden sich die Kriterien darin, was priorisiert wird — etwa ökologische Anbaumethoden gegenüber dem Verzicht auf synthetische Stoffe.
Die "Almost Natural"-Falle: Warum der fehlende Prozentsatz zählt
Vielleicht hast du schon Produkte mit der Kennzeichnung "98% natural" oder "99% natural" gesehen. Aber was ist mit den verbleibenden 1–2%? Selbst kleine Anteile können funktionelle Inhaltsstoffe umfassen, die Formulierung, Stabilität und Haltbarkeit beeinflussen — und diese stammen oft nicht aus natürlichen Quellen.
In diesem fehlenden Prozentsatz findest du möglicherweise:
- Konservierungsstoffe: Werden eingesetzt, um die Haltbarkeit zu verlängern. Sie sind zwar notwendig, doch einige gelten als potenzielle Reizstoffe oder Allergene und werden in der Branche weiterhin diskutiert.
- Duftstoffe: Synthetische Parfüms können Grundgerüche überdecken, aber auch Empfindlichkeiten auslösen.
- Farbstoffe: Synthetische Pigmente können die Optik veredeln, sind jedoch mitunter erdölbasiert.
- Erdölbasierte Inhaltsstoffe: Obwohl sie ihrem Ursprung nach technisch gesehen natürlich sind, werfen Verarbeitung und ökologischer Fußabdruck Fragen auf.
Bei Brewing Beauty glauben wir, dass jede Zutat zählt. Deshalb gehen wir über “almost natural”-Behauptungen hinaus und verpflichten uns, ausschließlich 100% natürliche Inhaltsstoffe zu verwenden, einschließlich natürlicher Konservierungssysteme, die so entwickelt sind, dass sie sowohl zur Haut als auch zur Umwelt sanft sind. Das bedeutet, dass unsere Produkte im Vergleich zu solchen mit synthetischen Stabilisatoren eine kürzere Haltbarkeit haben können — für uns ein lohnender Kompromiss im Dienste von Integrität und Nachhaltigkeit.
Regulierung, Zertifizierungen und die Zukunft der Naturkosmetik
Wir begrüßen alle Initiativen, die gesündere und umweltfreundlichere Produkte fördern. Aus unserer Sicht sind harmonisierte Standards für natürliche und biologische Kosmetik essenziell, um Greenwashing zu reduzieren. Europas neue Anti-Greenwashing-Richtlinie ist ein ermutigender Schritt, auch wenn die Frage einheitlicher Zertifizierungsstandards offen bleibt. Ohne klarere Regulierung könnten unterschiedliche Zertifizierungsregeln weiterhin Verwirrung stiften.
Zertifizierungen können zudem teuer sein und dadurch große Marken begünstigen, während kleinere, authentisch natürliche Produzenten im Nachteil sind. Wir finden, ein faires System sollte alle Marken — ob groß oder klein — dazu befähigen, auf Basis von Qualität und Transparenz zu konkurrieren, nicht über Marketingbudgets.
Verbraucher stehen heute einer Flut von Logos und Siegeln gegenüber, jedes mit eigener Bedeutung. Selbst Brancheninsider haben mitunter Mühe, Schritt zu halten. Ein einheitlicher, harmonisierter Standard könnte das Feld vereinfachen und es Verbrauchern ermöglichen, klarere und selbstbewusstere Entscheidungen zu treffen.
Warum Brewing Beauty über Zertifizierungen hinausgeht
Bei Brewing Beauty glauben wir an authentische Naturkosmetik ohne Kompromisse. Wir respektieren Zertifizierungen, doch viele bestehende Standards decken sich nicht vollständig mit unseren strengen Anforderungen an Reinheit. Wir investieren lieber in die Qualität der Rohstoffe und in Forschung als in Zertifizierungssiegel.
Transparenz hat für uns Priorität — durch klare Inhaltsstofflisten und offene Kommunikation. Wir lassen unsere Produkte für sich sprechen, getragen von Handwerk und Werten statt von Slogans.
Jenseits des Labels: Echte Transparenz leben
Wenn du das nächste Mal ein "100% Certified Natural"-Label siehst, frag dich, was es wirklich bedeutet. Zertifizierungen können Orientierung bieten, sind aber nicht die ganze Geschichte. Am wichtigsten ist, was tatsächlich in das Produkt hineingeht.
Bei Brewing Beauty Company stehen wir für echte natürliche Schönheit — ohne Abkürzungen. Wir laden dich ein, unsere Formulierungen zu entdecken und den Unterschied selbst zu erleben.

